IPA World Seminar for Young Police Offiercs

von Markus Maurer (Kommentare: 0)

Im Juli diesen Jahres fand das dritte „IPA World Seminar for Young Police Offiercs“ statt. Die nationale Sektion der IPA Polen hatte die Schirmherrschaft über das Zusammentreffen von jungen Polizeibeamten aus aller Herren Länder übernommen und das Seminar in der Nähe von Warschau, genauer im Polizeitrainingszentrum in Legionowo, vom 19. bis 26. Juli organisiert.

Es waren insgesamt 55 Teilnehmer aus 42 verschiedenen Nationen angereist. Wobei die weitesten Anreisen mit Sicherheit die Teilnehmer aus Australien, Neuseeland, Mauritius, Sri Lanka, Kanada oder den USA zu bewerkstelligen hatten. Es waren auch sehr viele Teilnehmer aus den europäischen Mitgliedstaaten vertreten. Ich, Nicolai Jahn (29 Jahre alt aus Baden-Württemberg), hatte das große Glück, dass ich von der deutschen Sektion als Vertreter von Deutschland ausgewählt wurde.

Die polnische IPA hatte ein abwechslungsreiches Programm für die Teilnehmer vorbereitet. So standen zunächst verschieden Vorträge auf dem Programm. Unter anderem berichtete Paul Kelly (Australien) über den Drogenschmuggel und Erfahrungen bei der Polizei in Australien, Kees Sal (Niederlande) über Friedensmissionen oder auch Paul Suchanek (Polen) über FRONTEX. Dies sind nur ein paar Beispiele der Seminarinhalte. Es folgten verschieden Vorträge von polnischen und internationalen Kollegen, die den Polizeialltag betreffen, sei es in Sachen Spurensicherung, Umgang mit Alkohol im Straßenverkehr und die in Polen durchgeführten Maßnahmen sowie örtliche Präventionsprogramme im Umgang mit Alkohol oder auch das große Thema Frauen bei der Polizei. In verschiedenen Gruppendiskussionen konnten die nationalen Unterschiede der verschiedenen Teilnehmer ausgetauscht und erläutert werden, so dass jeder Teilnehmer neue Erfahrungen hinzugewinnen konnte.

Im Gesamtkontext zeigt sich, dass Polizeiarbeit überall in der Welt doch mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hat und es aber verschieden Ansätze zur Lösung dieser Probleme gibt. Verschiedene praktische Inhalte z.B. Einsatztraining, Schießen oder auch Fahrsicherheitstraining sorgten für Abwechslung und viel Spaß bei den Teilnehmern. Ein Highlight war dabei sicherlich das Training mit Trainern einer Spezialeinheit aus Polen. Hier wurden verschieden Szenarien im Umgang mit Übergriffen auf Polizeibeamte trainiert.

Als weiterer Höhepunkt stand der 25te Geburtstag des Ausbildungszentrums in Legionowo, mit einer offiziellen Parade, auf dem Programm. Hierzu hatten alle Teilnehmer ihre Paradeuniformen mitgebracht und präsentierten so 42 verschieden Nationen. Dies kam bei den örtlichen Vertretern von Politik und Polizei sehr gut an und zeigte de guten Zusammenhalt weltweit in der IPA und was mit der IPA möglich ist.

Ein Besuch im Parlament mit einer Konferenz zum Thema „90 Jahre Frauen bei der Polizei in Polen“ unter der Schirmherrschaft der polnischen Premierministerin Ewa Kopacz war ebenfalls Teil des Seminars und sorgte für ein tolles Erlebnis.

Abgerundet wurde die Woche am Samstag dem 25.07 vom nationalen Tag der Polizei in Polen, bei welchem wieder jeder Teilnehmer sein Land bzw. seine Polizei mit Uniform und Flagge vertrat. Eine groß angelegte Parade durch Warschau mit anschließender Präsentation in Warschau eröffnete den Tag. Im Anschluss daran standen wir Spalier als die frisch ausgebildeten Kadetten vereidigt und in den Polizeidienst aufgenommen wurden.

Ein Abschließendes Galadinner am Abend sorgte für einen gelungen Ausklang, so dass wir am Sonntag alle mit tollen Eindrücken und Erfahrungen wieder in unsere Heimat aufbrechen konnten.

Ich habe in der Zeit viele neue IPA Freunde kennen gelernt und die ersten Einladungen ließen nicht lange auf sich warten, so kann ich schon bald meinen Zimmerkollegen aus Malta in seiner Heimat besuchen. Insgesamt lässt sich sagen konnte in vielen Gesprächen während des Seminars, aber auch vor allem bei gemeinsamen Abenden (z.B. in Warschau) der eigene Erfahrungsschatz über die alltägliche Polizeiarbeit erweitert werden und neue Erkenntnisse wurden hinzugewonnen. Für die Teilnahme an diesem Seminar bin ich sehr dankbar und kann mit Sicherheit im alltäglichen Dienst von den neuen Kontakten und dem Erfahrungsschatz profitieren. Ein herzlicher Dank richtete sich an die deutsche Sektion, dass sie mir die Teilnahme ermöglich hat, aber vor allem auch an die Organisatoren und das ganze Team in Polen. Es war eine unglaublich tolle Erfahrung.         

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